Archiv: Dezember, 2010

Reloop Contour – DJ-Controller mit Interface

Dienstag, 7. Dezember 2010 14:50 Uhr
Beitrag in Technik von Daniel 513

Reloop hatte immer schon ein Näschen für die Bedürfnisse von DJs. Auch mit dem neuen Contour liegt das Münsteraner Unternehmen wieder goldrichtig, denn was man am Traktor X1 vermisst hat, besitzt das neue Reloop-Gerät und bleibt dabei dennoch recht kompakt.

Neben den üblichen Controller-Funktionen beinhaltet der Contour in der Interface-Edition (und nur die ist ja eigentlich interessant) ein integriertes 8-Kanal-Audio-Interface, mit dessen Hilfe man vier Decks auf einen externen Mixer routen kann. Dafür stehen vier Stereo-Cinch-Ausgänge bereit. Ein Audio-In sucht man leider vergebens, so sind Traktor-Mitschnitte über den REC-Ausgang des DJ-Mixers (was bei den Digital Jockey Interface-Editionen noch funktionierte) nicht möglich.

Zwischen den Decks wechselt man bequem per Tastendruck. Das prominente, berührungsempfindliche Jogwheel lässt sich auf vier unterschiedliche Modi einstellen. Die Effekt-Sektion hat vier kleine Minifader und alle Button bringen amtliches softwaregesteuertes LED-Feedback mit.

Der Reloop Contour ist natürlich auf Traktor Pro zugeschnitten, kommt wie man es vom Digital Jockey gewohnt ist, in robust gebürstetem Aluminiumchassis daher und kann auch im Standalonebetrieb für internes Mixing genutzt werden. Dafür sind zwei Kopfhöreranschlüsse (3,5mm und 6,3mm Klinke) an der Vorderseite des Gerätes zu finden. Findige Bastler werden bestimmt auch bald ein Mapping zusammenschrauben, dass die Effekt-Fader als Deckfader ansteuert…

Der Reloop Contour ist in Kürze für 319 Euro (Interface-Edition) bzw. 220 Euro (Controller-Edition) erhältlich, wiegt 2 Kilo und ist 38 Zentimeter lang. Überragt damit also Standard-DJ-Equipment um gute sechs Zentimeter.

>>> reloopdj.com


The Prodigy «Wie alles begann» (Martin Roach)

Montag, 6. Dezember 2010 11:04 Uhr
Beitrag in Buch & DVD von Daniel 234

Wer meint, dass die Wartezeit der deutschen Übersetzung des KLF-Handbuchs zum Nr. 1 Hit schon zu lang war, wird mit dem Prodiyg-Buch «Wie alles begann» von Martin Roach eines Besseren belehrt. Satte sechzehn Jahre nach seinem Erscheinen (1994) in Großbritannien, veröffentlicht es der Hannibal-Verlag nun in einer deutschen Version.

Der Inhalt blieb, bis auf die Ergänzung der Discographie und einem Vorwort, gleich und beschreibt recht bildreich die Anfangszeit der vierköpfigen Punkband aus England. Martin Roach kennt die Jungs seit ihren Anfangstagen, begleitete sie oft und traf sich mit Ihnen mehrfach in den Jahren ihres Aufstiegs. Dieser war trotz seines Erfolges kein Zuckerschlecken und so reihen sich neben einer Vielzahl von Anekdoten um Auftritte, Rave-Kultur usw. auch interessante Hintergrundfakten zum Musik-Biz und Prodigys Abneigung gegenüber des Starkultes aneinander.

Durch die Beschränkung des Autors auf die Band, vermisst man eine kleine weitere Ausweitung der Rave-Breakbeat-Thematik auf andere Künstler. Die werden mit beispielsweise Altern 8 nur gestreift. Da das Buch jedoch die offizielle Bandbiographie ist, verzeiht man diesen Umstand. Was vielmehr stört, sind die übertriebenen Huldigen an Liam. Klar ist er der Kopf der Band und  ein Meister seines Fachs. Klar ist er ein Soundgenie und der breiten Öffentlichkeit durch das Überstrahlen der Frontmänner nicht so bekannt. Aber Roach trägt in einigen Abschnitten doch zu dick auf, was dazu führt, dass man diese Passagen in spätereren Kapiteln nur noch überfliegt.

Unterm Strich erhält man jedoch ein handfestes Prodigy-Buch, das mit dem Kennenlernen der Mitglieder beginnt und mit dem zweiten Album (Music for the Jilted Generation) und dessen Erfolg endet.