Archiv: 2009

Kleinschmager Audio «Audiology – L.E. Rmxs»

Dienstag, 13. Oktober 2009 14:31 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 162

Findige Kenner der elektronischen Musik wissen, dass es einen Ableger des thüring’schen Mo’s Ferry-Labels gibt, der tanzbaren soliden Stuff anbietet. Nicht ganz so vertrackt, eher funktional und immerhin schon 32 Releases auf dem Buckel. Die Rede ist von Rrygular, welches mit seinen am Rücken zusammenstehenden Rs gut in jeder Plattenkiste zu finden ist und durch die formidablen Tracks von Marek Bois auch europaweit einen guten Ruf hat.

Jetzt nun Release 33 mit Kleinschmager Audio. Einer derjenigen, der den Großteil der Releases auf Rrygular bestreitet. Auf der 3-Track EP findet sich ein neues Stück + zwei Remixe. Das perkussive «Helicotrema» im Sven Tasnadi Remix bleibt locker groovy, hat artig einen Break und eine etwas altertümlich offene HiHat. Nichts aufregendes jetzt, aber immerhin funktionierts.

«Tuba Auditiva» kommt mit einer altbekannten Trackkomposition (Stab im zweiten Takt), die schonmal grundsolide Tanzflächenutzbarkeit vorlegt. Dazu ein Saxophon, welches in den Breaks melodiöser ist, ansonsten nur fetzenweise im Takt mitschnipst. Und «Emphasis» im Mark Fürstenberg Remix. Nunja. Lockere Schema-F-Ware. Chords, gehallte Stabs und durchgehender Beatpattern. Minimal eben, wie wir es eben seit Jahr und Tag kennen.

Mit den anderen Release im Hinterkopf, ist «Audiology» für RR dann doch eher eine schwache Veröffentlichung. Da war man von dem Berliner Label bisher doch schon Besseres gewohnt. Unterm Strich immerhin noch brauchbare DJ-Ware, aber auch nicht für die Ewigkeit.

>>> rrygular.com
>>> Release auf Soundcloud anhören

[xrr rating=3/5]


Bargrooves Disco Heat Vol. 2

Dienstag, 13. Oktober 2009 11:09 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 172

Die britische Compilation-Reihe Bargrooves geht schon mit einer Intention an den Start, die kaum weitere Diskussionen zulässt. Mit den zusammengestellten Doppel-CDs hat man Bars und Lounges im Visier, die immer mal neue Backgroundmusik nötig haben und wenn dann noch ein paar Privatleute abfallen, die den Sound fürs Auto oder heimische Wohnzimmer gebrauchen können, umso besser.

Für mich macht die Reihe etwas ganz anderes interessant. Es ist nämlich eine der wenigen Veröffentlichungen, die wirklich noch ausschließlich schicke House-Music bieten. In Zeiten von Dance-/Electrohouse und Minimal eine wahre Erfrischung. Joey Negro, Barbara Thucker, Deep Swing und Mixe von Kenny Dope oder Ian Pooley… die zwei Silberlinge haben es in sich und dürfte Housefreunden wie ich es bin das Herz wärmer werden lassen.

[xrr rating=5/5]


The Hacienda «Acid House Classics»

Dienstag, 13. Oktober 2009 07:32 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 177

Eine Mix-Compilation wie man sie nicht alle Tage vorgesetzt bekommt, erschien vor nicht allzu langer Zeit auf Rough Trade (New State). Zusammengestellt und gemixt von Peter Hook wurden ganze 26 klassische Acid-House Titel auf zwei CDs gepackt. Wobei Acid-House teilweise eher für den Sound dieser Ära steht, als wirklich für den typischen 303-Sound, wenn auch dieser in ausreichender Menge vertreten ist.

So bekommt man in den Genuss wahrer Klassiker, die teilweise recht zeitlos erscheinen und heute mehr denn je aktuell sind. Jack Frost, Man Ray, Phuture, Wink, Frankie Knuckles, Hardfloor, A Guy Called Gerald und selbst New Order sind auf der Cd zur Huldigung der Acid-House-Ära vertreten, die das bekannte Smiley hervorgebracht hat.

Wer die klassische Geschichtsstunde als komplette CD nicht mag und eher auf einzelne Tracks schielt, muss sich gedulden. Die Compilation ist gesammelt mit ausgewählten ungemixten Einzel-MP3s momentan nur in britischen Shops erhältlich. Eine Veröffentlichung in Deutschland ist aber absehbar.

[xrr rating=4/5]


10 Dinge, wie man sich beim DJ beliebt macht

Montag, 12. Oktober 2009 14:31 Uhr
Beitrag in Kolumne von Daniel 1.179

Seit Jahren tingele ich von Party zu Party und genauso lange sehe ich den DJs bei ihrer Arbeit zu. Jetzt habe ich es geschafft.

Zehn unumstößliche Tipps, wie man sich beim DJ beliebt macht.

  1. Sich das Lied wünschen, was er gerade spielt.
  2. Sein Mixgetränk in die Steckdosenleiste vor ihm schütten.
  3. Seinen Laptop zuklappen.
  4. Auf die Bierflasche am Pult deuten und fragen, ob er die noch braucht.
  5. Still neben ihn hinstellen und die gesamte Playtime wie gebannt anstarren.
  6. In seinen Platten wühlen und ihm die geben, die er als nächstes spielen soll.
  7. In seinen Platten wühlen und die zeigen, die man auch hat.
  8. Zeigen, wie gut man die laufende Platte scratchen kann.
  9. Fragen, ob man bei ihm rauchen könne.
  10. Fragen, ob er denn was zu rauchen habe.

Gabriel Le Mar «Wize Dubs»

Montag, 12. Oktober 2009 12:24 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 243

Ich habe Gabriel Le Mar immer in die seichte Chill-Ecke eingeordnet. Weiß selbst nicht so richtig warum, denn einige seiner älteren Veröffentlichungen kreiseln immer noch in meinem Player und wollen so gar nicht sacht sein. Aktuell habe ich hier das auf Thinner erschienene Download-Album «Wize Dubs», welches wieder wie ein Puzzleteil zum großen Le-Mar-Sound passt.

Es ist Downbeat, dennoch tauchen viele 4-4-Takt basierte Tracks auf, die eine ganz eigentümliche Art und Weise besitzen, wie sie nur Wenige beherrschen. Mir fällt da auf Anhieb nur Guardner ein, was aber um Himmels Willen kein Vergleich sein soll. Sowieso ist «Wize Dubs» gar kein richtiges Album, sondern eher eine Remix-Compilation.

Trotzdem erstaunlich, wie gezielt die bearbeitenden Künstler (u.a. Subsonic, Octex, Veer…) Le Mars Original-Tracks eingefangen haben und man sich eigentlich fragt, wieso eine stetig durchpurzelnde Bassdrum so selten in Downbeat-Produktionen zu finden ist. Als hypnotischer Taktgeber sorgt sie nicht nur für einen ausgeglichenen Rahmen der einzelnen Tracks sondern schreit förmlich nach einem Einsatz in Bars & Lounges denen Downbeat sonst zu lasch und DeepHouse schon zu heftig sind.

>>> thinner.cc

[xrr rating=5/5]


Unsound Festival Polen mit Gratis-Compilation-Download

Montag, 12. Oktober 2009 12:03 Uhr
Beitrag in News von Daniel 163

Ab dem 19. Oktober startet das siebentägige Unsound-Festival im polnischen Krakow. Im Mittelpunkt des elektronischen Happenings, welches in diversen Locations in der Stadt Konzerte, Visual-Shows und mehr bietet, steht die elektronische Musik im künstlerischen aber auch selbstverständlich im Party-Kontext. Neben den abendlichen Konzerten und LIVE-Shows, werden diverse Installationen aufgebaut, sowie Dokumentationen rund um Musik gezeigt.

Das 2007 in Minsk gestartete Festival war sofort ein Erfolg und anlässlich der diesjährigen Auflage von Unsound, wurden einige Tracks der dort auftretenden Künstler auf einem Album verewigt. Die einzelnen Elektronika-Stücke wurden 2007 in Minsk aufgenommen und stehen nun remastered zum freien Download zur Verfügung.

unsound_connections_2009

1. Pinch Meets PavelAmbiont – Poison / Remedy
2. I/Dex vs Pole – Minsk
3. The National Fanfare of Kadebostany – Untitled
4. MILF meets Minorscene – Constans (white jack dub)
5. Jacek Sienkiewicz & Arciom Kavaleuski feat. Minorscene – Alfabet
6. Kassian Troyer – Plant Shift
7. Buben vs Herman Muntzing – Counterbalance
8. The Vulva String Quartet w Eugene, B Twisted, Uladzimir Likhashapka – Live at Café Planeta

>>> Connections-Download


17 Jahre Distillery

Montag, 12. Oktober 2009 11:01 Uhr
Beitrag in Partynews von Daniel 26

Der Leipziger Ausnahme-Club Distillery feiert sein 17-jähriges. Den zweiten Teil passenderweise am 17. Oktober. Neben dem Distillery-Film, der ab 22 Uhr zu sehen sein wird, sind natürlich noch Künstler aus der elektronischen Ecke mit am Start.Mijk Van Dijk zum Beispiel oder Tanith. Dazu jede Menge Lokalisten, die das Distillery erst zu dem gemacht haben, was es heute ist: unter anderem Dan Drastic, Mentell, Stephan von Wolffersdorf, Sencha, Steffen Bennemann und und und. Alles Gute auch von uns und weitermachen.

>>> distillery.de


Pablo Akaros «Adaptacion EP»

Samstag, 10. Oktober 2009 11:52 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 154

Eines meine Lieblings-Netlabels ist OffAudio. Stilsicherer Techno seit Beginn und mit mittlerweile über 60 Releases auch kein unbeschriebenes Blatt mehr. Das neueste mittlerweile 64. Release ist wieder von der etwas ruhigeren Sorte, erscheint in Kürze (wie alle anderen Veröffentlichungen selbstverständlich kostenfrei als MP3-Version) und ich durfte schon einmal vorhören.

«Savia» ist eher sphärisch ruhiger Techhouse zum zuhören. Sehr angenehm. Auch «Reisepass» schwimmt auf der ruhigen Schiene mit, ist jedoch minimaler, geordneter im Arrangement und daher auch gleich passender für die Tanzfläche. «Media en Medio» legt mit seinem dezenten Pfeifton noch eins drauf, wird damit funktioneller, ohne seine Deepness und Finsternis in der Soundauswahl zu verlieren. «Hija de una Yena» wirkt auf mich mit seinem hypnotischen Arangement auf mich etwas uninspiriert. Hätte ruhig weggelassen werden können.

>>> offaudio.com

[xrr rating=4/5]


We love Lohrmannstreet

Samstag, 10. Oktober 2009 08:25 Uhr
Beitrag in News von Daniel 64

Eine der Locations in Dresden, die immer für exzessive Partys, artige Bookings und wahnwitzige Deko stand und immer noch steht, sind die Industriehallen in der Lohramnnstraße. Am 24. Oktober steigt dort zum letzten Mal in 2009 eine dicke Fete für alle Freunde der elektronischen Musik. Neue Deko und Aufteilung der Räumlichkeiten im Innen- und Außenbereich wird versprochen und musikalisch Electro, Techno, Minimal & Dub von Human like Machines Live, Clitclutcher, Sixten Vait, Jekyll & Hyde, Jason Lancer, John Paul, Minimalistix und T.S.B.I.N. geboten.

>>> myspace.com/industriehallen


Tocadisco «128.0 FM»

Freitag, 9. Oktober 2009 15:03 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 148

Okay, okay. Das Album gibt’s schon eine Weile, aber pünktlich zum UK-Release muss ich es einfach loswerden: So ein uninspiriertes, langweiliges, Bauklotzschematisch zusammengewürfeltes und altbackendes Album ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Es sieht so aus, als hätte der Gute einfach mal keine Ideen mehr gehabt und sich hier und da ein wenig bedient.

Die Electrohouse-Sägenummern kann man erst einmal getrost vergessen. Synths im Takt, knarzeln im Takt und sägen im Takt, fiepen, Break. Laaangweilig. Dann die Vocal-Nummern. Meine Fresse sind die schlecht. Bei «Breakdown» kräuseln sich die Fußnägel. Nadia Ali bei «Better Run» wird zur Dance-Schnecke degradiert und «Way Of Love» wurde schön von den jugoslawischen Haiduchii schabloniert. Brrbbll.

Ausnahme ist «Give It Back» mit Lennart A. Salomon, was ja doch man ein wenig frischer klingt. Der Laden ist bei mir dann aber zumindest bei «All This Night» dicht. Also die Ähnlichkeiten zu Plastic Dreams sind ja nun wirklich nicht von der Hand zu weisen.

Der gute Mann hätte mal eine Schaffenspause machen sollen.
So ist das Album einfach nur armselig.

[xrr rating=1/5]