Archiv: 2009

Schäufler & Zovsky «Roggentin EP»

Donnerstag, 8. Oktober 2009 18:11 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 177

Ein neues Acker-Release verpricht immer Gutes. Auf der «Roggentin EP» sogar doppelt. Schäufler & Zovsky haben nämlich zwei Tracks fertig gemacht, die unterschiedlicher nicht sein könnten. «Every Day» ist eine ruhige Techhouse-Nummer; zurückhaltend nicht nur in den gewählten Sounds, sondern auch im Arrangement. Keine abrupten Breaks oder Schockmomente, sondern geradlinig sich aufbauender und schlussendlich abschwemmender Sound mit vielen Chords und dezent platzierten Gesängen.

Mit «Sett Di Doal» offenbart das Produzenten-Duo dann das komplette Gegenteil. Der Track ist etwas für die Tanzfläche, nicht des klüngelnden Frickelminimalsounds (der hier etwas aufgeblasen wurde und eher in die Houseecke passt), sondern der Vocal-Samples wegen. Das passt von Rhythmik und Melodie wie die berüchtigte Faust auf’s Auge und gibt dem Track das letzte Quentchen Schwung. Der Mollonobass Remix konzentriert sich noch massiver auf das Sample, bleibt aber bis zum Einsatz der Congas minimal und glänzt dann mit einer Musik, die aus dem Videospiel «Crash Bandicoot» entsprungen sein könnte.

[xrr rating=4/5]


Flavio Lodetti Lownza «Jett Islands»

Donnerstag, 8. Oktober 2009 14:09 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 158

Auf Sonata eine dicke Housenummer. Schon das einfach gestrickte Original überzeugt. Dicker Groove, Bass raus, Bass rein, ein zwei Vocalfetzen plus Saxophonschnipsel, bisschen Filter und fertig ist das DJ-Tool. Der Audire Remix unterscheidet sich nicht sonderlich, ist nur von Bass und Snare ein wenig fetter.

Gewinner ist der Mix von Brian Sanhaji. Der Gute macht alles richtig, lässt allerdings vom Originaltrack nicht mehr viel übrig. Saftig knallende Bässe, Snares und zwirbelnde Hats sorgen für ein solides Grundgerüst, kurzer Break in der Mitte, ein paar sanfte Chords und ein durchgehendes Basslinetheme ergeben zusammen ein solides Tool, was zu House- und Tech-Sets gleichermaßen passt.

[xrr rating=4/5]


Clubkrieg in Löbau

Donnerstag, 8. Oktober 2009 10:18 Uhr
Beitrag in News von Daniel 318

Nachdem vor Kurzem das ehemalige Kulti in Löbau mit neuem Konzept unter dem Namen «Mandarin Club» das Nachtleben bereicherte, brodelt es in dem sächsischen Ort. Grund dafür ist das an der Kartbahn angesiedelte K16. Ein Club, mit ähnlichem Konzept in der selben Stadt, die so groß nun ja nicht ist.

Das ehemalige Kulti war jahrelang Platzhirsch im Löbauer Nachtleben, bis mit der zunehmenden Veränderung des Ausgehverhaltens (Club statt Diskothek), auch dort schwindende Gästezahlen zu verzeichnen waren. Das mit zwei Jahren noch relativ junge K16 mit seinen monatlichen erfolgreichen Veranstaltungen wurde Vorbild und so entstand der Mandarin Club, der versucht, mit ähnlichem Programm etwas vom Kuchen abzubekommen.

Das hat sich mittlerweile zu einem kleinen provinziellem Clubkrieg hochgeschaukelt, der immer obskurere Ausmaße annimmt. Mitte Oktober steigen in beiden Locations zwei ähnliche wenn nicht sogar fast identische Partys. Das Sahnehäubchen: Beide Partys haben denselben Künstler als MainAct. Markus Lange in dem einen und sein Alter Ego (gemeinsam mit DJ Vanilla) Ostblockschlampen in dem anderen Laden.

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte.
Mal sehen, ob das alte Sprichwort hier auch gilt.


Nudisco «Violet»

Dienstag, 6. Oktober 2009 13:03 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 160

Manchmal hat man die Hoffnung schon aufgegeben. Man gräbt sich durch die Veröffentlichungen, um Stuff für den Dancefloor zu finden, sucht und findet immer wieder ein und dieselbe Massenware. Just in dem Moment, an dem man denkt, jetzt reicht’s, eins noch und dann ist zick. Stößt man auf einen Knaller. Nudiscos «Violet» ist so einer.

Drei Tracks. Drei Stimmungen. Während das Original eher sphärisch und ruhig vor sich hinklüngelt und damit eher zum Hören geeignet ist, hat der Uto Karem Remix Potential, als Dancefloorfiller einen festen Platz im Plattenkoffer einzunehmen. Büchsenschlagähnlich klingende Tomsynthsounds lassen erst Electrohouse vermuten, reißen sich aber zusammen und lassen den Track nach dem Break mit einem groovigen HiHat-Snare-Konstrukt zünden.

Etwas Lowlevel und verspielter der Daniele Pepini Mix. Techhouse vom Feinsten, treibend, dennoch nicht so offensichtlich auf die Zwölf, aber trotzdem dynmaisch genug, um was zu reißen. Alles als Vinyl oder Digital auf City Lights Music erschienen.

[xrr rating=5/5]


Loveparade 2010 in Duisburg

Dienstag, 6. Oktober 2009 10:40 Uhr
Beitrag in News von Daniel 98

Nach dem diesjährigen Ausfall der Loveparade in Bochum war Bangen angesagt, ob das Millionen-Besucher-Spektakel 2010 überhaupt im Ruhrgebiet stattfinden würde. Für 2010 wurde Duisburg geplant und vor Kurzem einigten sich nun auch die Veranstalter, der Grundstückseigentümer und die Duisburger Stadtverwaltung darauf. Grundsätzlich steht der Loveparade in Duisburg nun nichts mehr im Weg. Die Kultparade soll am alten Güterbahnhof steigen; ein genauer Termin steht jedoch noch nicht fest.

>>> loveparade.de


Mit der Lounge ins Wochenende grooven

Montag, 5. Oktober 2009 16:05 Uhr
Beitrag in Partyreview von Anne 177

Der lang ersehnte und heiß erwartete erste Freitagabend hat früher immer der Kesselhaus Lounge gehört. Jeden ersten Freitag im Monat freute ich ich, traf man sich, hatte die Lounge einen festen Platz im Kalender. Hier wusste ich immer, was mich erwartet: Mehr lesen…


10 Dinge, die einen guten DJ ausmachen

Montag, 5. Oktober 2009 11:25 Uhr
Beitrag in Kolumne von Daniel 2.271

Seit Jahren tingele ich von Party zu Party und genauso lange sehe ich den DJs bei ihrer Arbeit zu. Jetzt habe ich es geschafft.

Zehn unumstößliche Tipps, die einen guten DJ ausmachen.

  1. Ein guter DJ trägt immer einen Schal.
  2. Ein guter DJ reißt bei jedem Break beide Hände in die Luft.
  3. Ein guter DJ kauft immer die Top50 der Groove-Charts.
  4. Ein guter DJ spielt alle Hits während seines Warmups.
  5. Ein guter DJ trägt feminine Sachen.
  6. Ein guter DJ hat immer eine Kippe im Mund.
  7. Ein guter DJ hat alle seine Freunde hinter dem DJ-Pult stehen.
  8. Ein guter DJ listet in seinem Promotext alle bekannten DJs auf, vor oder nach denen er jemals gespielt hat (oder es sich wünscht).
  9. Ein guter DJ schreibt in alle Slots seines selbstverständlich öffentlichen Booking-Kalenders bis Ende des Jahres das Kürzel tba.
  10. Ein guter DJ überzieht seine Playtime mindestens um 20 Minuten.

n.o.k. «Childrens Playground»

Montag, 5. Oktober 2009 00:00 Uhr
Beitrag in Tonträger von Anne 239

Wieder ein Kind sein, sich keine Sorgen machen, einfach in den Tag hinein leben.
Sanft, ja schwebend leicht nimmt uns n.o.k. mit auf seine Reise. Mit „Childrens Playground“ gibt der den Jungs von OBC-Records eine solide Grundlage für ihre Ideen und Spielereien. Und jeder von ihnen verarbeitet in seinem Remix seinen musikalischen Spielplatz auf unterschiedliche Weise:

Während O.S.R sehr deep einsteigt, trocken und ohne Schnörkel auf dem Spielplatz verweilt, bringt k.frog ein paar mehr Ebenen ins Spiel. Seine Version sprüht vor Energie, ist auf Zack. Grad jetzt zum Sommerende lässt dieser Sound Festivalsonnenaufgangsstimmung hochkommen.

Der Sound von „Childrens Playground“ ist kindlich unbeschwert, naiv und frohgemut. Melodischer House, der nicht belastet und nicht zu schwer im Magen liegt.
Eine perfekte Zwischenmahlzeit eben, die ihr euch bei OBC-Records anhören könnt.

“Ideen sind wie Kinder: Die eigenen liebt man am meisten.” – Lothar Schmidt

>>> OBC Records
>>> n.o.k.

[xrr rating=5/5]


Dolomiti Super Chill Late Summer 2009

Sonntag, 4. Oktober 2009 08:27 Uhr
Beitrag in Tonträger von Daniel 332

Mit den Dolomit-Compilations dürfte der Café-Le-Mar-Reihe eine ernsthaften Konkurrenz gegen überstehen. Dabei ist nicht nur die Masse der Veröffentlichungen ausschlaggebend (in diesem Jahr sind bereits zwei Compilations der Dolomiti-Reihe erschienen), sondern auch die Vielfalt der Doppel-CDs. Ganze 21 Tracks haben sich auf den Silberlingen versammelt, wobei viele Künstler doppelt oder sogar dreifach vorkommen.

Dass das jetzt nicht langweilig wird, hört man sofort, denn die einzelnen Produzenten (unter anderem Pegasus & Manticor, Krieger & Feuersänger, Newton oder Frohstoff) bleiben auch bei sich selbst abwechslungsreich und angenehm hörbar und verleiten mich beinahe zu der Behauptung, dass Dolomiti Super Chill durchweg hörbar ist. Ist sie auch, bei einigen Tracks (mit vielen Gesängen) schalte ich trotzdem schnell auf Next. Die anderen überzeugen mich aber voll: Sehr verträumt, beinahe jazzig und verspielt, wie eine Jam-Session, Klavier, Gitarre… Was will man mehr?

>>> liedschatten.com

[xrr rating=4/5]


Marc Rempel ist fantastisch elastisch

Samstag, 3. Oktober 2009 11:59 Uhr
Beitrag in News von Daniel 475

Ein Track kursiert seit geraumer Zeit durch das Berliner Nachtleben. Groovy, funky, minimalistisch und doch ganz und gar nicht minimal. Dazu eine freshe simple Frauenstimme, die locker shakend mit Phrasen um sich wirft. Spielt ein DJ diese Platte, kommen mit Garantie mindestens zwei Gäste fragen, was das denn für ein geiler Scheiß sei.

Richtig. «Fantastisch Elastisch». Marc Rempel ist der Gute, der das Ding geschaffen hat. Alle Sounds sind selbst gemacht und das hört man nicht nur bei dem Track, sondern auch bei all seinen anderen. Die frische Art der großteils «mundgemachten» Musik knallt auf jedem Dancefloor. Damit ist nicht nur die polkaresk baltische «Straßenkindeer Polka» gemeint, sondern auch der saftige Electrotechbreaker «I Like The Bum Bum Bum» oder der herrlich funktional vertrackelte «Schlüpfergummi».

Die 12″ zu den Tracks kann man sich direkt bei dem guten Mann bestellen, ebenso eine CD mit all seinen anderen Produktionen, und LIVE spielt Marc Rempel auch noch; dürfte also nicht verwundern, wenn von dem Berliner in naher Zukunft noch einiges mehr zu hören sein sollte.

>>> myspace.com/marcrempel