Three Some im Kesselhaus Singwitz
Da dieses Wochenende keine weitere Veranstaltung in der Gegend war, kam jede Menge Publikum. Leider auch solches, das wegen des „Coolheitsfaktors“ kommt. Gut, dafür kann der Veranstalter natürlich nichts und eigentlich bin ich selber Schuld wenn ich gegen Mitternacht aufkreuze und mich artig in eine ansehnliche Menschenschlange einreihe. Irgendwann bin ich dann vorn und wundere mich über den doch sehr hohen Eintrittspreis. 9 Euro und kein richtig teuerer DJ dabei – hui!
Also rein ins Vergnügen und ab in den Loungebereich. Pfadfinder spielt eine chillige Breakplatte – oh fein mal richtiges Chillambiente ohne Minimal. Dennoch weiter in den oberen Floor. Roché mit sehr schön groovigem dunklen Sound begleitet er das Ritual der immer weiter in den Raum wachsenden Menschenmenge, die vor dem DJ-Pult angekommen langsam zu tanzen beginnt. Gut einige wenige können es nicht abwarten und tanzen schon vorher. Sowas aber auch…
Tobias Winkler hat diese Sorgen nicht. Im Keller wird bereits deutlich mehr getanzt, auch wenn es hier mittlerweile wieder etwas Stehpublikum gibt. Der Techno ist kraftvoll und treibend bei eher gemäßigtem Tempo. Fein hier bleib ich eine Weile. Später gehe ich wieder hoch um endlich mal Thilo Noack zu hören. Aber so richtig begeistert mich die Musik nicht. Dunkle Baselines rollen aus den Boxen, dazu viele organische Flächen und Elemente aus dem Minimal-Bereich. Etliche mir bekannte Platten dabei.
Das ganze ist zum ordentlich Vor-Sich-Hin-Tanzen sehr wohl geeignet, aber keine Musik bei der man von 0 auf 100 exzessiv feiert. Das hatte wohl ein Teil des Publikums erhofft und stand nun rum, präsentierte das neue Handtäschchen und posierte für irgendwelche Foto-Heinis. „Ab in die Lounge“ dachte ich mir. Der Weg war beschwerlich, der Gang übervoll. Die Lounge ebenso – daher weiter in den Keller. Sven Hanke hatte den Stil seines Vorgängers weitgehend übernommen – nur etwas schneller und einen Zacken derber dröhnte die Musik. Aber es wurde hier ordentlich gesteppt.
Zwischen 2 und 3 Uhr verließen viele Rumsteher das Haus und auch oben kam die Party in Schwung. Mandy Jordan & Exec.bat übernahmen das Steuer mit zackigem, schiebendem Minimalsound. Das Tempo war ähnlich dem im Keller, die Musik war jedoch reduzierter und weniger Rabiat. Auf jeden Fall ungewohnte Klänge für den oberen Floor, aber irgendwie wieder nicht so 100% mein Ding. In der Lounge fand ich ein Sofa und konnte bei einem Kaffee neue Kräfte sammeln. Mr. K mit sehr gediegenem Chill-Out-Sound. Irgendwie eine sehr interessante Mischung aus beinahe popigen Elementen mit sehr sphärischen Tönen und hier und da etwas Elektronika.
Um nicht zu versacken, trieb es mich dennoch weiter. Mal Keller mit NDK und seinem treibendem, abwechslungsreichen Techno ohne Hacke-Charakter, mal das die angesetzte Spielzeit deutlich überziehenden DJ-Pärchen auf dem oberen Floor. From Dusk to Black Vel traditionell zum Schluss – diesmal mit Tanzmusik zwischen Minimal, Electrohouse und Trance. Ja etliche Trance-Elemente und 2 richtige Trance-Platten – aber von der guten Sorte und daher Danke dafür. Unten machte THCR mit breit angelegtem Techno den Abschluss.
Irgendwann war Schluss und wir wurden hinausgebeten. Auf dem Parkplatz wurde noch ein letztes Bier getrunken und Kuchen gereicht, die Nacht ausgewertet. Dusk geselte sich dazu und irgenwann saßen wir wieder im Kesselhaus. Nur gut, dass wir nicht zur Crew gehören – diese diskutierte aus, wer den das Erbrochene eines Besuchers beseitigen sollte. Die Stimmung wurde dann aber schnell gelöster und es gab eine sehr lustige Afterhour. „Wer einschläft, wird angemalt“ wurde gewarnt… um es später in die Tat umzusetzen. Eine fiese Sache für die beiden Schläfer – aber ein Riesenspaß für den Rest. Ich habe selten so gelacht! Danke dafür – das war besser als die Party selber.
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