Daniel Stefanik im Whatever Dresden
Zum zweiten Januar-Wochenende schaffte ich es endlich mal ins Whatever nach Dresden. Ein kleiner, nicht mehr ganz neuer Club im Dresdener Industriegebiet an der Königsbrücker Straße. Diese Lokalität überzeugt durch ausgesuchte Künstler, ohne auf die ganz großen Namen zurückgreifen zu müssen. Auch über die Mundpropaganda habe ich schon viel gutes Vernommen. Also endlich mal hin – solange es noch ein Geheimtipp ist?!
Gegen halb zwölf erreichten wir den Club. Er liegt etwas versteckt und unscheinbar abseits des Straße-E-Trubels. Der Musik folgend, haben wir auch gleich die richtige Tür gefunden. Dem Buch lesenden (!!!) Türsteher 5 Euro Eintritt überreicht und dann konnten wir uns in Ruhe umschauen. Es war noch gähnend leer. Ein großer Raum mit Rundem DJ-Pult und einer Bar, paar Sofas – alles sehr chic und liebevoll dekoriert.
Ein weiterer Raum mit einigen Sitzgelegenheiten. Insgesamt ein tolles und nicht allzu helles Club-Ambiente. Schnell noch mal eine amerikanische Schnellrestaurantkette besucht und eine Stunde später zurück im Club. Es war schon deutlich voller. Sehr viele bekannte Gesichter aus der Oberlausitz waren hier anzutreffend. Dem DJ des Abends eilte ein Ruf vorraus…
Das Warm up von Chet war sehr Deep House lastig, selten mal ein Farbklecks. Interessante Musik, aber für meinen Geschmack etwas zu lahm als Warm Up. Dann kam Stefanik und zog das Tempo gleich ein wenig an. Das Publikum nahm diese Vorlage dankbar an und tanzte ausgelassen. Zunächst war es fast schon zu voll zum Tanzen, aber die Leute verteilten sich dann doch so im Raum, dass jeder ein wenig Bewegungsradius hatte.
Das schwer in Schubladen einzuordnendes Set war abwechslungsreich, bunt und dennoch stimmig. Minimal, Chicago House, Tech Hous und vor allem ganz viel neuen Deep House, das ganze mit dem ein oder anderen Vocal angereichert. Das Rad nicht neu erfunden aber dennoch weit weg vom Einheitsbrei. Sehr routiniert gemixt und die Effektgeräte sehr gezielt eingesetzt. Nur um die Musik zu unterstreichen und nicht wie viele andere es machen: Effekte um zu malen.
Obwohl das Whatever nicht ganz voll war, gingen irgendwann einige Getränke aus. „So viele Leute sind hier sonst nur zu Reggae“ höre ich jemanden sagen. Zum Verschnaufen gehts mal kurz in den Sofaraum. Dieser ist völlig leer – alle Leute im Tanzraum – spricht für die Musik. Also begebe ich mich schnell zurück auf die stark verrauchte Tanzfläche. Irgendwann legen Stefanik und Chet PingPong auf. Stefanik nun mit Deep House und einigen Klassikern, Chet mit smoothem, teilweise recht percussivem House. Das Publikum nimmt irgendwie kaum ab. Als wir nach fünf zur Heimfahrt aufbrechen, ist der Club noch ganz gut gefüllt.
Das Whatever ist auf jeden Fall einen Besuch wert, sehr sympathische Atmosphäre, faire Preise und ein gutes Händchen beim Booking. Dennoch ist der Club zu klein und etwas zu duster, um als neuer In-Club überrant zu werden. Und das ist auch gut so!
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