Electric Airfield auf dem Flugplatz Großenhain
Die Anreise gestaltete sich wenig problematisch. Auch wenn von einigen Festival-Besuchern über massive Polizei Kontroll Präsenz schon auf den Anreise Strecken gesprochen wurde, haben wir davon nix feststellen können. Wir haben die Autobahn versehentlich eine Abfahrt zu früh verlassen und waren so (unbeabsichtigt) vom staatsgewaltlichen Argwohn befreit.
Das Flugplatzgelände an sich war für ein Festival dieser Art wie geschaffen. Es gibt massenhaft Platz für alle, die Parkplätze waren groß dimensioniert. Nachdem wir uns an der Kasse die 20 Eusen Tickets geholt hatten, gings ab zum Parkplatz, der zu unserem Leidwesen so platziert war, dass man um das halbe Festivalgelände (welches wirklich nicht gerade winzig war) laufen musste. War aber andererseits auch clever, denn dadurch haben sich die Autoparties sehr reduziert.
Das Festival bestand aus drei bespielten Hangars, ein House- ein Techno- und ein kleiner Chill-Out-Hangar. Und natürlich die Open-Air Stage. Auf demselben präsentierten sich zum Zeitpunkt unserer Ankunft auf dem Fest die HipHop Combo „Deichkind“ unterstützt von DJ Phono. Ein eher ungewöhnlicher Act auf einem Techno / House / Elektronica-Festival. Doch zu unserer Überraschung ging das Publikum voll mit und nickte zu den fetten Klängen die aus der wohldimensionierten Anlage strömten die Köpfe und wackelte mit dem Arsch. Mal was anderes als immer nur „Geschracke“ – sehr fein.
Im direkten Anschluss an Deichkind waren dann TokTok vs. Soffy O. dran. Man merkte schon sehr deutlich, dass diese Gruppierung vorher kräftig am Jägermeister genippt hatte…… :-) Aber nix desto trotz wars langweilig. Eingefahrene Sachen und nichts wirklich Neues. Durch den Alkohol wurde auch die Stimme der Sängerin nicht besser. Schlagt mich, wenn’s Euch gefallen hat ;) Geschmackssache.
Die Enttäuschung dieses Auftritts und die damit verbundene Flucht zu den Erfrischungsgetränke Verkaufsstellen, derer es genügend gab, ließ uns den Auftritt von Lexy & K.Paul verpassen. Musikalisch ist der Sound dieses Acts zwar bis an unser Ohr heran gedrungen, hat dasselbe jedoch flugs wieder verlassen und ein leichtes Schütteln verursacht.
Aber es gab ja auf diesem Festival noch anderes zu sehen. Nämlich Miss Mira im Technofloor. Dieser war zur Mira-Zeit (2-3 Uhr) nur relativ spärlich gefüllt – unbegründet. Der Sound war frisch, nur Mira schien etwas abgemattet. Kann man schonmal sein um 2 Uhr nachts :-)
Gleich am Anschluss an Miss Mira, nämlich gegen drei im House-Hangar gab sich DJ Raymo aus Bautzen zum Besten. Die Leute honorierten seine Platten Drehkünste auf das Beste durch wilde Tanzorgien und Freuden durchtränktes Jauchzen zu den musikalischen Krachern dieser Tage. Sein Werk war von konstant hoher Tänzerzahl im Hangar geprägt, die sich auch beim folgenden DJ, nämlich der Dusk von der intensiven Crew, nicht merklich verringerte. Schöne Zeit doch Northern Lite lief auf der Hauptbühne!!!!
Ja, da waren sie. Noch nie Live gesehen und dann sowas. E-Gitarre, Sänger mit tiefer, sonorer Bass-Stimme und Augenrändern, die man so noch nie gesehen hatte :-) Doch der Sound war einzigartig geil. Endlich ein Liveact, der diesen Namen auch verdient. Die Massen feierten bis es nicht mehr ging zum Sound der Erfurter Elektronikakkustiker und ein einsetzender erfrischender Regenguss brachte Abkühlung und Hochgefühle.
Die Stunde des Auftritts war schnell vorüber und trotz erbitterten, verzweifelten Rufen des Publikums blieb es bei einer Zugabe. Es hieß, dass die Bühne jetzt abgeräumt wird – Aufforderung durch die Ordner. Wir haben noch kurz gewartet, denn eigentlich standen noch andere Acts, wie z.B. Zombie Nation, Psychonauts vs. Ghost Gauldron, DJ Boon und DJ Gunjah auf dem Programm – wohlgemerkt auf der Hauptbühne. Doch von denen kam keiner. Eigenartig. So war dann die Hauptbühne gegen vier Uhr dicht und die Leute hatten nun die Wahl zwischen House, Techno oder Chillhangar, was viele zu diesem Zeitpunkt zu einer frühen Heimreise überredete. Auch für uns ging es nach ein paar Takten im Housezelt in Richtung Heimat.
Im großen und Ganzen ein gelungenes Festival mit kleineren Macken, wie fehlende Zigaretten Automaten und den vorenthaltenen Künstlern. Die Lautstärke auf dem Festivalgelände war überraschenderweise sehr angenehm. Nicht zu laut und nicht zu leise. Man konnte relativ Ohren schonend die Musik genießen.
Sehr gelungen – und dafür muss es hier an dieser Stelle ein riesengroßes Lob geben – war der Stand des Bäckermeisters, der extrem leckere Leckereien an die immer hungrigen Partygäste zu sehr moderaten Preisen verkaufte. Dankesehr! Alles in allem eine gelungene Sache, nächstes Mal bitte mehr Besucher!
Für alle, die mehr Eindrücke vom Electric-Airfield-Festival lesen möchten, das tekknoforum.de ans Herz gelegt.
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