PopUp Leipzig 2007 – Freitagabend
Leipzig. PopUp. Das Muss für den Liebhaber unverbrauchter Musik sog natürlich auch uns in die City und Südvorstadt der sächsischen Metropole. Schon das Freitagsprogramm offenbarte eine Masse an guten Künstlern, sodass der Startschuss für uns bereits um 21 Uhr fiel.
UT Connewitz
Erste Station das alte Kino/Theater in der Leipziger Südvorstadt, dem UT Connewitz. Wie schon in den vergangenen Jahren eigentlich der Startpunkt zur PopUp und Indikator für den Verlauf des gesamten Festivalabends. Vorbei durch den schmalen Gang mit „Knut-Terrarium“ und hinein. Den Anfang machte Ragazzi. Seichter PopRock mit zuviel Pathos. Erinnerte mich zu sehr an die üblichen Alternative-Band-Sachen, die derweil auf NRJ und Co. hoch und runterrasseln.
Werk II Halle 5
Darum ging es nach vier Titeln in die unweit gelegene Halle 5 des Werk II. Dort liefen gerade die letzten drei Titel von The Floor Is Made Of Lava (Veto hatten abgesagt). Fetter britischer Slang-Rock. Dynamisch, wild und voller Energie. Warten und die Dänen Cartridge betraten die Bühne. Sehr interessante Stimme des Leadsängers aber meiner Meinung nach noch etwas hinterm Potential zurückgeblieben. Musikalisch auch nichts besonderes also schnell wieder nach nebenan.
UT Connewitz zum Zweiten
Bei Betreten des Saals (mittlweile recht proppe gefüllt) handelten KBC ihre letzten zwei Titel ab. Verpasst haben wir da nichts. Kissogram Freunde hibbelten bereits jetzt schon aufgeregt vorm Merchandise-Stand herum und fieberten zippelnd dem Start des charismatischen Duos entgegen. Kurzer Umbau und schon ging es los. Man kann mir sagen was man will, aber im Gegensatz zu Schlagzeugerzeugten Drums, Snares und Hats ist mit saftigen elektronischem Beats aus der Kiste der Groove schon ein ganz anderer. Schon kam Bewegung in die Bude, woran auch der geschickt platzierte Fanblock (unter anderem auch die beiden Teichmänner) sicher nicht ganz unschuldig war ;-)
Logisch, dass zu solch‘ einem Gig die eher Tanzflächenorientierten Tracks performt wurden, was dankbar angenommen wurden. Spätestens ab dem dritten Titel hatte Jonas Poppe und Sebastian Dassé ihr Publikum im Griff und konnte so richtig loslegen. Bei all dem Übermut und frisseliger Action hinter dem Mikro wurde klar, für den LIVE-Einsatz muss ein dritter Mann her. Jonas Poppe war gegen Ende sichtlich überfordert. Singen und Gitarre oder doch lieber am elektronischen Rumschrauben? Beides ging nicht, tat aber trotz seiner Konfusität der Stimmung keinen Abbruch. Großes Gejohle zum Schluss, zwei Zugaben und Ende im Gelände.
Ilses Erika
Mittlerweile war es 1 Uhr, die Zeit war gekommen, Ilses Erika aufzusuchen. Das waren die bestbewachtesten 300 Meter, die wir je zurückgelegt hatten. Durch die Leipziger Spontan-Demonstrationen zum G8-Gipfel am Freitag waren Hundertschaften von Polizei präsent und postierten an jeder Ecke. Grün wohin man schaute. Von der Anspannung merkte man jedoch nichts und auch in Ilses Erika war schon der Topf an Kochen.
Im kleinen Floor derweil wieder das Geheimrezept guter Abende. Schlechtmixende DJs mit knalligem Discofunk. Es hatte den Anschein, als wussten Dame und Herr hinterm Pult nichts so richtig mit sich und der Technik anzufangen. Sie machten dennoch alles richtig, wennauch putzig anzusehen.
Vorn neben dem Wohnzimmer stampfte etwas elektronisch mit glirrendem Gitarrensound. Sehen konnte man kaum was, es war schlicht zu voll. Der DJ übernahm und spielte gewöhnungsbedürftige Elektronika. Zur Maintime nicht so gut, aber da nach dem LIVE-Act sowieso Bar und Toilette Hochkonjunktur hatten, störte das niemanden wirklich. Gegen viertel drei dann der Wechsel zu den Gebrüder Teichmann. H
Hinter lustig zusammengeklebtem Equipment zippelten die beiden aufgeheizten Berliner von der ersten Minute lang rum. Den Sound muss man nicht erklären, ich glaube jeder hat die eine oder andere „Festplatte“ zuhause rumstehen. Übergänge gab es faktisch keine, ein Track floss in den nächsten, die Gäste tanzten sich immer mehr ein und es wurde fast unerträglich heiß. Zeit für uns zu gehen.
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