Christian Fischer „Bryzant Games“
Ab heute liegt es in den Läden. Das ALbum „Bryzant Games“ des Leipziger DJs und Produzenten bei Christian Fischer. Eingeordnet in Techno und Techhouse schafft es beim ersten Reinhören wirklich den Spagat zwischen angesagter minimaler Ästhetik und rollendem Techhouse.
Bei näherem Blick auf die elf Tracks der CD entpuppt sich das Album aber leider vorerst nur als Spiegel der aktuellen Musik in der Clubszene. Während «Advanced Panorama» und «Kolibri» mit weichen verspielten Sounds und leicht hypnotischem Arrangement beeindrucken, wirken die Tracks dazwischen irgendwie vertrocknet und alt.
Das fängt schon mit «Witch» an. Eindeutig an Soundwahl, Melodik und Arrangent zu erkennen: Hier stand Ken Ishiis Klassiker «Extra» Pate. Unfreiwillig. Ich bin sprachlos. Find ich schon etwas dreist. Ist das niemandem aufgefallen?
«Othilie» rockt zwar, hat aber auch Vorbilder. Und die restlichen Tracks fünf bis zehn sägen mir zu sehr und beanspruchen die Synths in einem Maße, dass es vielleicht noch die paar Leuten, die noch auf dem Electrohouse-Welle mitsurfen beeindruckt. Sorry, aber das war mal. Und dann auch noch besser. Daran können auch die Featuretten Setlur und Hybrid nichts ändern.
Zugute halten kann man dem Produzenten die Veröffentlichung seines Werkes auf Vinyl. Selten geworden, dass es Alben auf’s schwarze Gold schaffen; «DIN A4» fehlt zwar, dafür tummeln sich aber satte sechs Bonustracks auf der 4er Vinyl.
Und die haben es in sich und machen die miese Trackzusammenstellung der CD wieder um ein Vielfaches wett. «Bitch», «Schlachthof», «Zulufire» und «Karatchau Lake» rocken. Funktionale Technofreude für die Tanzfläche, Tooltechno, den man sich aber auch ohne Tanzen anhören kann. Gerade noch mal die Kurve gekriegt Herr Fischer.
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