Ellen Allien «Dust»
Zum ersten Mal hörte ich 1998 von Ellen Allien. Ein halb verrottetes Gemüseverpackungswerk diente als Schauplatz für ein Etwas, das man damals noch gerade so Rave nennen durfte. Eine hagere Gestalt erklomm das DJ-Pult gegen Mitternacht und blies mit ordentlichem Tempo dicke Technobässe aus den Lautsprecher-Boxen. Die Tanzfläche füllte sich rasch und spätestens ab diesem Zeitpunkt war Ellen Allien ein Begriff. Nicht nur mir.
So um 2001 herum war sie es dann, die den Electropop salonfähig machte. Ein Mix in der 2STEP-Sendung von VIVA-Zwei sorgte für einen wahren Run auf Dorau, Miss Kittin, Decomposed Subsonic und wie sie alle hießen. Klar, dass es davon auch eine CD geben musste. Die erschien damals schon auf ihrem Label BPitch, das Album «Stadtkind» folgte.
Seitdem wurden viele Partys gefeiert, viele Platten veröffentlicht und um BPitch ein wahrer Kult aufgebaut. Mittlerweile folgt das siebente Album-Release der Berlinerin. Zehn Tracks findet man darauf, die allesamt zeitlos songorientiert und vertrickelt herumspulen. Einerseits mit «You» oder «Sun The Rain» sehr nahe am Pop stehend, dann wieder rasselig sirrend. Kein Album, dass man am Stück durchhört, auch kein Album, dass man zur Peaktime raushaut. Es sind eher Afterhour- und Lounge-Tracks geworden, die durch voluminöse Struktur begeistern, dennoch das Rad nicht neu erfinden und leicht etwas nervend wirken können.
[xrr rating=4/5]
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