PopUp 2008: Jake the Rapper @ Ilses Erika Leipzig + Video
Ohne Umschweife. Halb Eins morgens. Ilses Erika. Draußen mehr Leute als drinnen mit vor sich hinplätschernder Musik, die abrupt kurz vor eins endete. Es wurde laut. Bullmeister betraten die Bühne und schon versammelten sich ausnahmslos alle Anwesenden vor der Mannheimer Band, die straighten Electropop offerierte. Dennoch klangen die Jungs irgendwie zu glatt und austauschbar. Nichts besonderes.
Dann Pause und kurze Zeit später: Jake the Rapper. Der charismatische Mittdreißiger, loses Hemd, Glückskatze an der Kette, beeindruckt schon durch pure Anwesenheit. Ein schon durch seine Erscheinung polarisierender Hüne, der sich selbst kein bisschen ernst nimmt. Das färbt auf das Publikum ab.
Auf gutem Level nach dem Vorglühen in der Künstlergarderobe startete er ohne Umwege mit seinem basslastigen looporientierten Techsound. Funktionell, ohne Schnörkel und die Magengegend durchwobbelnd bearbeitete er sein Equipment. Dazu seine fast theatralischen Einlagen und ausnahmslos alle Gäste im mittlerweile proppevollen Floor klebten an seinen Lippen. Jägermeister wurde gereicht und selbst die Gäste durften mal ans Mic.
Im Gegensatz zu vielen anderen Live-Acts verfährt Jake sich nicht in minimalen Arrangements und Spurgemute. Dynamik ist angesagt, kaum ein Sound überschritt die Drei-Minuten-Grenze, wurde zusätzlich währenddessen mit Effekten und Jakes Stimmfetzen malträtiert. Eigentlich Worthülsen, aber Jake kauft man das ab.
Mit einer Leichtigkeit baut er Spannung auf und steigert sein Set unaufhörlich. Ein Track besser als der vorherige, war es ein Leichtes, das Publikum zum Ausrasten zu bringen. Nach dem Höhepunkt dann wieder ein Level runter, ab und zu noch ein Knaller und als Zugabe dann auch seine bekannten HipHop-Geschichten, deren Subbass alles wegpustete.
Nach drei Anläufen, der Jägermeister zeigte dann doch seine Wirkung, schloss Jake mit seinem letzten Track. Ruhiger Techhouse als perfekter Ausklang zu diesem energiegeladenen Auftritt. Jake, wir danken Dir.
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