PopUp 2008: Louie Austen & Boris Divider @ Distillery Leipzig + Video
Als letzte Station zu jeder PopUp für uns immer das Distillery. Unbestrittener Headliner an diesem Abend: Louie Austen und ein funky spanischer Gast im Keller: Boris Divider. Gegen halb zwei morgens sind wir da.
In der „Tille“ geht es meistens immer erst später zur Sache. Zum PopUp-Samstag erstaunlicherweise schon sehr zeitig gut gefüllt und ausuferndes Tanzen zu Marlows Klängen im oberen Floor. Ich habe ihn schon lange nicht mehr gehört und hatte soulige Deephouse-Nummern erwartet. War leider nicht so. Klar, die Leute tanzten, das Mixing war göttlich, Altes und Neues integriert, aber irgendwie fehlte der Flow, das Konzept, es passte einfach nichts zusammen.
Im Keller (der nach unserem vorherigen Besuch 2007, ja nun wieder umgebaut wurde) derweil die Jungs von Black Red. Pumpender Elektro (richtiges Elektro natürlich) um die 135 BPM lockte vor allen Dingen das weibliche Publikum auf die von dicker Nebelsuppe beherrschten Tanzfläche. Der Floor füllte sich immer mehr, denn im Gegensatz zu Oben, gab es hier eine klare Linie.
Treppe rauf und ein Slowdown beim Plattenspieler. Also dürfte es nun Zeit für Louie Austen sein. Der 61jährige gebürtige Wiener ließ sich betteln. Keine Musik, kein Austen und eine langsam ungeduldige Gästemasse. Schnell noch eine Zwischenplatte zum Abklingen rauf und dann kam er doch, begleitet von jubelnden und jauchzenden Stimmen.
Die Überraschung. Er klingt genauso, wie man ihn von seinen Veröffentlichungen kennt. Während seines knapp einstündigen Gigs, bekam man die gesamte Bandbreite des Entertainers zu hören: Jazziger Deephouse, Downbeat-Soulhouse und energischer Techhouse, die er mit seiner Sinatrastimme begleitete.
Zeitgleich im Keller: die LIVE-Geräte wurden endlich besetzt. Boris Divider platzierte sich inmitten seines Equipments und begann ohne Umschweife mit der Benutzung selbiger. Viele konnten sich noch an seinen Gig vor gut anderthalb Jahren im Distillery erinnern und so waren die Gemäuer knicke knacke ausgefüllt.
Aus gutem Grund. Der knackige Elektro-Sound kam nicht von Band oder wurde simpel am Rechner eingespielt, sondern purzelte 100% LIVE aus den Maschinen. Dabei offenbarte Boris sein Talent, aus Beatpattern, Basslines und Samples ein knalliges Grundgerüst zu fertigen und Synthmelodien LIVE über Tastatur einzuspielen, ebenso wie die Effekte, Modifikationen und vor allen Dingen seine Robo-Vocal.
So konnte der etwas verhaltene Künstler aus Madrid zu 100% auf das Publikum eingehen und tat dies auch. Spannende Breaks, fette Bässe und Cutting-Spielereien reizten das Publikum zum Äußersten. Pfeifen, Jauchzen und endloses Feiern während des gesamten Gigs + Zugabe. Logisch, dass Headnoaks und Magnetic von der Black-Red-Crew nach ihm leichtes Spiel hatten…
Mario schrieb:
Louie Austen kam ja ganz schön knapp weg in dem Bericht, habt Ihr da auch ein Video?
Dienstag, 27. Mai 2008 | 13:31
Daniel schrieb:
Jo, war gut aber nicht jetzt so herausragend. Hat eben Louie Austen gesungen, nicht mehr und nicht weniger…
Ein Video habe ich gemacht, ist aber grottig von Bild und Ton. Ich kann’s ja trotzdem mal bei Youtube reinstellen, wenn’s hilft ;-)
Dienstag, 27. Mai 2008 | 13:39