Digitalism mit 0 und 1: Beatport.com – Ein Tatenbericht

Dienstag, 25. September 2007 15:28 Uhr
Beitrag in Technik von Daniel 617

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So. Der Daniel hat es geschafft. Nachdem ich mich vor gut einem Jahr im iTunes-Store angemeldet hatte, um den einen oder anderen Klassiker zu erwerben, habe ich mich jetzt durchgerungen, auch bei Beatport meine persönlichen Daten zu hinterlassen und einen Account zu erstellen. Grund waren die ein oder anderen Digital-Only-Releases.

Ohne überschwenglich zu werden: Beatport begeistert. Alles artig in Flash programmiert, gibt es keine Darstellungsfehler, keine Probleme mit Audiofiles und eine Betriebssystemübergreifende Funktionalität. Die Programmer und Betreiber von Beatport müssen sich auskennen und selbst eingefuchste Musikfetischisten sein, denn das Handling, die Anordnung der Bedienelemente, die Struktur der Seite und die durchdachten Funktionen lassen einen merken, dass sich da jemand lange Gedanken gemacht haben muss.

Am meisten fetzt die Audio-Funktion. Während man in einen Track reinhört, kann man derweil woanders auf der Seite stöbern. Sollte man dabei merken, dass einem der laufende Track gefällt, muss man nicht den Back-Button bemühen, sondern klickt auf den Buy-Knopf neben dem Flash-Audio-Player. Simpel.

Am besten dürfte Beatport denjenigen gefallen, welche die Funktion „Wer-diesen-Track-gekauft-hat kaufte-auch-jenen“ mögen. Denn diese gibt es hier in allen Formen und Varianten. Ob es nun die Downloadtoplisten und Empfehlungen diverser Künstler sind oder Querverweise zu ähnlichen Tracks, hier kann man sich prima verlieren und findet mit Garantie den einen oder anderen Track, auf den man so nicht aufmerksam geworden wäre.

Negativ fällt bisher nur auf, dass beim Durchhören ähnlicher Tracks immer zurückgeklickt werden muss, um zur Liste zu gelangen und unter Umständen sogar noch nach rechts gescrollt. Das Flashtool merkt sich da leider nicht die letzte Position. Bitter ist auch die Tatsache, dass einige Tracks eine Art Regionalcode haben und nicht z.B. in Europa herunterladen werden können. Dies betrifft aber nur wenige Tracks und diese sind dann oft doch in einem anderen Release für Europa erhältlich, wenn auch etwas teurer.

Löblich ist die neue Bezahlweise via Paypal, die seit kurzem neben Kreditkartenzahlung angeboten wird. Somit dürfte Beatport weiter Fuß in Europa und Deutschland fassen. Die gekauften Tracks werden nach dem Bezahlen in der Library aufgelistet und können dort wahlweise als MP3 mit 320kbps CBR, WAV mit 1411 kbps oder M4A mit 192 kbps UBR heruntergeladen werden. Nur allzu logisch, dass sich für professionelle Anwendungen (DJing) das – leider teurere – WAV empfiehlt. Die Qualität bei den MP3-Files dürfte dem Großteil aller Anwender jedoch genügen.

Leider schwankt die Download-Geschwindigkeit im Mittelbereich zwischen 64 und 200 KB/sek. Das ist noch akzeptabel. Auch wenn heutige Bandbreiten mehr zulassen würden. Ein Aufsplitten mit Download-Managern ist leider nicht möglich, was das Herunterladen von vielen Tracks (mit jeweils um die 13MB bei MP3 und ein Vielfaches davon bei WAV) zur Geduldprobe werden lässt.

Fazit: Was iTunes für Querbeet-DJs ist, dürfte Beatport für FinalScratch/Serato/DigiScratch…-Plattendreher elektronischer Musik werden. Die Preise sind moderat, das Angebot vielfältig und wachsend, und hinsichtlich der ein oder anderen Beatport-Exclusive-Releases dürfte eine Registrierung keinem schaden.

>>> beatport.com

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2 Kommentare

  1. Liedschatten schrieb:

    Hi Daniel!

    Beatport ist und bleibt Platzhirsch auf dem Markt der Dance-Dowloadshops. Nicht zuletzt wegen der von Dir genannten Vorteile wie Wave-Download etc. – Übrigens ist genau das der absolute Vorteil in meinen Ohren: Mp3 klingt einfach schei….und wer ein paar Mark Fünfzig mehr für Monitore und Equipment ausgegeben hat, der weiß, wovon ich schreibe.

    Im Übrigen kann Beatport nichts dafür, wenn manche Songs nur in bestimmten Territories geladen werden können. Das sind vertragliche Dinge, die die Labels angegeben haben. Eigentlich wieder ein Plus für Beatport, die diese manchmal komplizierten Vorgaben wenigstens umsetzen können (Die Programmierer sind wirklich gut). Anderen Portalen fällt das meist schwer oder es wird gar nicht umgesetzt. Konsequenz: Man bekommt Songs, die eigentlich nur für den US Markt bestimmt sind, auch in Europa etc. pp. – das führt meist dazu, dass komplette Alben wieder von den Portalen verschwinden, weil es sonst von den Lizenzgebern ordentlich auf die Mütze gibt:-))

    Freitag, 3. Oktober 2008 | 07:20

  2. schnäppchen schrieb:

    schnäppchen…

    […]Digitalism mit 0 und 1: Beatport.com – Ein Tatenbericht | aepool – electronic music & digital djing[…]…

    Donnerstag, 15. November 2012 | 18:49


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