Vita „Daydream“
Vita ist ein Projekt von Mikael Stavöstrand. Obwohl schon ewig dabei und in der minimalen Ecke zuhause, ist der in Berlin residierende Schwede bislang an mir vorbeigegangen. Erste Releases von ihm gab es auf Force Inc., eigene Labelgründungen mit Mitek und Sunset Disko Records. Was experimentell-minimal begann, ist mittlerweile club- und tanzflurtauglicher geworden.
Also, flugs angeschaut was die neue Maxi namens Daydream auf dem Get Physical – Ableger Kindisch so bringt. Gleich der Titeltrack lässt mich meine Ignoranz bereuen. Das ist er – der elektronische Traum!! Eine Harmonie aus verspulten Beats gefühlvoll vereint mit leisen Gitarrenzupfern und der feenhaften Stimme von Erika Alexandersson. Dagegen erscheinen die Stimmen von Agneta und Anni-Frid wie Kindergeburtstag. Sehr, sehr geil! Besonders geeignet für Open Air Lounges während gerade die Sonne aufgeht. Einziges Manko: Vielleicht etwas zu häufig eingesetzte Vocals, aber bei der Stimme kann man das Herrn Stavöstrand eigentlich nicht übel nehmen.
Mare Mare heißt die B1. Die kickt deutlich mehr. Klingt wie auch schon der erste Track nach: „noch nie zuvor gehört“ – Respekt Herr Stavöstrand. Erika singt wieder von vornherein mit und macht dann psychedelisch nur noch „lalala“. Vor meinem geistigen Auge tanzen Urlaubsschönheiten um meinen Liegestuhl, während mir die Sonne über die Schulter schaut. Mit der Zeit verliert der Track aber an Fahrt und Vocals die sogar übereinandergelegt werden, sind mir irgendwann zuviel und noch bevor das Ende kommt, sehne ich mir den Sonnenuntergang herbei. Schade, ein bisschen verschenkt.
Die B1 war die vocal version von „Mare Mare“ und so freue ich mich auf die vocalfreie instrumental Version als B2. Aber auch hier hört sich der 4×4 Beat oft eher nach Topfschlagen an und flashed zumindest mich nicht mit Kalypso-Athmo, was wohl eigentlich bezweckt war. Teilweise nett „distorted“, aber mehr leider nicht.
Fazit: Daydream ist wunderschön spacig, da irgendwo im Mid-tempo Nirvana zwischen Lounge und smoothen Housegroove mit zauberhaften Vocals und überhaupt: Eine Bereicherung für die Plattenkiste. Vergleichbar von der Wirkung mit Kaitos „a beautiful day“, nur zeitgenössisch und deutlich entschlossener. Mare Mare dagegen ist Geschmacksache.
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